Hessischer Jazzpreis 2025 für Ursel Schlicht

Ursel Schlicht (Foto Rolf Schoellkopf)
Die Kasseler Pianistin wird für innovatives Spiel, interkulturelle Projekte und Einsatz für Gleichberechtigung im Jazz mit dem Hessischen Jazzpreis 2025 ausgezeichnet.
Wir freuen uns sehr darüber, denn Ursel ist auch eine sehr engagierte Gesellschafterin der Kulturbunker Kassel gGmbH. Ohne sie wären wir nicht so weit, wie wir heute sind.
Wir gratulieren ihr ganz herzlich zum Hessischen Jazzpreis 2025!
Im Anschluss an die Preisverleihung am 15.12.2025 im Anthroposophischen Zentrum wird ein Konzert drei Aspekte der musikalischen Tätigkeit von Ursel Schlicht aus Jazz, Improvisation und Interdisziplinarität präsentieren.
In der Auswahlbegründung der Jury heißt es: „Als Performerin bewegt sie sich souverän zwischen Jazz, Neuer Musik und interkulturellen Projekten. Ihr Spiel ist geprägt von hoher Sensibilität, großer spontaner Kreativität, technischem Können und dem Mut, Grenzen zu überschreiten, immer mit Respekt vor den Traditionen, aus denen sie schöpft. Mit Formationen wie Jazz Meets Tabla oder SonicExchange schafft sie Räume des Dialogs, die in Hessen verankert und international vernetzt sind.“
Nach ihrem Lehramtsstudium in den Fächern Musik und Kunst schlossen sich Lehraufträge an Universitäten in Kassel, New York, Hamburg und New Jersey an. Mit ihrer Dissertation über die Lebens- und Arbeitsbedingungen von Jazzmusikerinnen setze die Kasseler Pianistin Maßstäbe, die bis heute das Nachdenken über Geschlechtergerechtigkeit im Jazz prägen. Nach knapp 10 Jahren in New York, wo sie mit zahlreichen Musikerinnen und Musikern aus der freien und experimentellen und auch der Jazzszene zusammenarbeitete, zog es Ursel Schlicht 2013 wieder nach Kassel. Dort engagiert sie sich kulturpolitisch – zuletzt als gewähltes Mitglied im Kasseler Kulturbeirat – und sozial, indem sie Projekte mit geflüchteten Musikerinnen und Musikern initiiert und leitet.
Afghanische Tabla und Jazz
Als Leaderin oder Co-Leaderin ist sie auf verschiedenen CDs zu hören und tritt international mit ihrem Duo mit Robert Dick, ihrem Quintett mit Stephanie Griffin, Catherine Sikora, Hilliard Greene und Andrew Drury sowie als Mitglied von Hans Tammens „Third Eye Orchestra“ und Sarah Weavers „SLM Orchestra“ auf. Die Förderung der interkulturellen Zusammenarbeit ist ein wichtiger Schwerpunkt ihrer Arbeit. Ihr aktuelles Trio mit Shams Hashemi Mahmoud und Rolf Denecke kombiniert afghanische Tabla mit Jazz, und im gemeinsamen Trio mit Anna Jonsdottir und Ute Völker werden isländische Lieder avantgardistisch interpretiert.
Zum Hessischen Jazzpreis
Die Landesregierung hat den Hessischen Jazzpreis erstmals 1990 zur Förderung und Entwicklung der Jazzmusik und der Jazz-Musiker in Hessen gestiftet, er ist mit 10.000 Euro dotiert. Der Preis soll Musikerinnen und Musiker, Ensembles oder dem Jazz verbundene Persönlichkeiten für ihre musikalischen Leistungen oder für besondere Verdienste um die Entwicklung der hessischen Jazzszene auszeichnen. Über die Vergabe des hessischen Jazzpreises entscheidet der Hessische Minister für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur aufgrund der Empfehlung einer unabhängigen Jury.
